Übernahmen, Verbindungen, gemeinsame Mitarbeiter in den belletristischen Journalen von Pest und Wien im Vormärz

  • Mária Rózsa

Abstract

Das Pesther Tageblatt und Der Ungar gehören zum Typ des belletristischen Modejournals enzyklopädischen Inhalts. Diese deutschsprachigen Organe nahmen an der Verbreitung der Ideen der nationalen Verbürgerlichung im vormärzlichen Ungarn teil, beide waren deutschsprachig, aber ungarisch gesinnt. Diese Journale trugen zur Verbreitung der Mentalität des Biedermeier durch die veröffentlichten spezifischen Gattungen (Roman in Fortsetzungen, romantische Lyrik) bei. Die Redakteure und der größte Teil der Mitarbeiter der Wiener und Pester Periodika des Vormärz gehörten zu den Vertretern der gleichgesinnten, bürgerliche Umgestaltung wünschenden liberalen jüdischen Intelligenz. Dieser Kreis umfasste außer Wiener und Pester Journalisten eingewanderte böhmische Schriftsteller, viele von ihnen arbeiteten für mehrere Blätter. Bei den von mir untersuchten Wiener belletristischen Blättern (Der Humorist, Sonntagsblätter) des Vormärz ist eine gemeinsame Tendenz in Bezug auf ungarische Themen nachzuvollziehen. Sie hatten ein ausgesprochenes Interesse für Ungarn, für ungarische historische Themen sowie für ungarische Literatur, Theater und Musik; ungarische Belletristik primär in deutscher Übersetzung veröffentlichten sie aber ganz wenig bzw. gar nicht. Die Aufgabe der Bekanntmachung der ungarischen Autoren mussten die deutschsprachigen Periodika Ungarns auf sich nehmen. Diese Periodika wurden in Wien regelmäßig gelesen, somit konnten sie ihrer Sendung, der Verbreitung der ungarischen Literatur auf Deutsch nachkommen. Die Wiener und Pester Blätter ergänzten einander und rivalisierten nicht miteinander.

Veröffentlicht
2021-09-08
Rubrik
Tanulmányok